Ein Blogbeitrag von Motivationstrainer Dirk Schmidt
Modernes Personalmanagement braucht Typen und Charaktere
Verkaufen ist die vornehmste Aufgabe eines Verkäufers.
- Wer aber ist ein Verkäufer?
- Nur diejenigen, die auch als Vertriebler eingestellt worden sind?
- Nur die handelnden Akteure im Außendienst?
- Oder doch alle, die irgendwie mit Kunden in Kontakt kommen?
- Oder vielleicht sogar auch die, die gar keinen Kundenkontakt haben, aber am Produkt und dessen Entstehung beteiligt sind?
Motivationstrainer Dirk Schmidt: alle in einem Unternehmen sind Verkäufer.
Jeder verkauft – vom Pförtner über die Empfangsdame, vom Vorzimmer bis zum Vorstandsvorsitzenden, vom Marketing über Vertrieb bis in die Personalabteilung und ins Qualitäts- und Produktmanagement.
Alle tragen Verantwortung und repräsentieren direkt oder indirekt das Unternehmen. Denn alle sind letztlich Botschafter des eigenen Unternehmens, haben Kollegen oder Pendants in anderen Firmen, tauschen sich aus und sprechen – zu Hause im Kreise der Familie, im Berufsverband, im Fußballverein oder mit dem Lieferanten – über die eigene Firma.
Mein Buch „DU bist das Produkt“ richtet sich an Verkäufer. Hier sind zwar in erster Linie wirklich die eigentlichen Vertriebler gemeint und angesprochen, aber vor allem geht es darum, dass Verkäufer Typen sein müssen, Charaktere mit Charme, Eloquenz und Esprit.
Wenn aber nun alle Verkäufer sind – im weitesten Sinne – dann brauchen auch alle Mitarbeiter die Tugenden von Verkäufern, zumindest ein bisschen was davon. Natürlich wird kaum ein Unternehmen von einem Diplom-Ingenieur oder einem Mechatroniker perfekt formulierte und in die Persönlichkeit integrierte Verkaufsattitüden verlangen (können), aber ein Umdenken in Chefetagen und Personalabteilungen ist schon angebracht. Denn letztlich wird jeder Mitarbeiter so zum Produkt des Unternehmens, zum Herold der Markenidentität und zum lebenden Beispiel der gelebten und der nicht gelebten Unternehmenswerte.
Doch was bedeutet das konkret?
Schon bei der Einstellung sollte neben den fachlichen Aspekten der Bewerber daraufhin überprüft werden, ob er ein Verkäufer ist – im Sinne eines würdigen Repräsentanten.
Kann der neue Mitarbeiter das Unternehmen vertreten, es durch seine Persönlichkeit bereichern und nach vorne bringen?
Klingt banal. Ist es aber nicht. Denn im Grunde heißt das, dass jeder potentielle Mitarbeiter mit zweierlei Maß gemessen werden sollte – einerseits an seiner originären Aufgabe, andererseits an seiner Vertriebs- oder besser Wirkungstauglichkeit.
Unternehmen brauchen Typen. Denn die verkaufen die Produkte. Und wer kann wirklich ausschließen, dass der Kunde telefonisch oder persönlich eben doch mal mit anderen Abteilungen zu tun hat und entsprechende Eindrücke gewinnt.
Jeder verkauft. Immer. Sich und seine Aufgabe, seine Abteilung und seine Firma. Deswegen ist es wichtig, jeden Mitarbeiter auch entsprechend zu beurteilen – oder zu qualifizieren.
Vielleicht sollte sogar jeder Mitarbeiter mal an einem Verkaufsseminar der eigenen Vertriebsmannschaft teilnehmen: Hier kann er an seiner Persönlichkeit arbeiten und erfahren, mit welchen Argumenten und welcher Motivation die Produkte der eigenen Firma auf dem Markt angepriesen werden, erfährt, was draußen mit den Produkten geschieht, die er drinnen mit verantwortet. Ein neuer Horizont, ein neues Denken, ein ganzheitlicher Ansatz der Unternehmen am Verkauf und am Umsatz ausrichtet und jeden in die Pflicht nimmt, „Kundendienst“ zu leisten.
Unternehmer brauchen Verkäufer – überall, an jeder Stelle und in jeder Funktion. Typen sind gefragt. Menschen, die Lust haben, überzeugend zu sein, die liefern, nicht nur an ihrem Platz, sondern global. In Zeiten knapper Personalressourcen und grassierenden Fachkräftemangels eine zusätzliche Aufgabe – aber eine entscheidende.
Wer ist das Produkt?
DU bist das Produkt.
DU und alle anderen im Unternehmen.
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