Interview www.bitrix24.de mit Motivationstrainer Dirk Schmidt
Bitrix24 Interview
Dirk Schmidt Motivationstrainer & Buchautor
Ein zufriedener Mitarbeiter ist ein motivierter Mitarbeiter – und damit eine wichtige Säule für den Unternehmenserfolg. Doch was kann die Führungsebene tun, um Mitarbeiter anzuspornen? Motivationstrainer Dirk Schmidt kennt die besten Ansätze.
Herr Motivationstrainer Dirk Schmidt, was versteht man unter Mitarbeitermotivation?
Dieser Begriff bezeichnet gleichzeitig die Methode und das Ergebnis eines guten Führungsstils. Eine hohe Motivation drückt sich in einem guten Betriebsklima, einer hohen Produktivität und einem niedrigen Krankenstand aus. Man könnte den Begriff in etwa mit der Mitarbeiterzufriedenheit gleichsetzen, obwohl ich finde, dass Motivation erst aus Zufriedenheit entsteht. Gleichzeitig ist Mitarbeitermotivation eine der wichtigsten Aufgaben der Führungsebene.
Und wie würden Sie diese Aufgabe umschreiben?
Es geht darum, im Mitarbeiter das Gefühl zu wecken, dass sein Beitrag für das Unternehmen wichtig ist, dass seine Arbeit wertgeschätzt wird und er nicht nur ein gesichtsloses Rädchen im Getriebe ist. Oder anders gesagt: Die Führungsebene muss Begeisterung für die Sache wecken, indem sie Begeisterung für den Mitarbeiter zeigt.
Das klingt etwas suggestiv. Sehen Sie einen Unterschied zwischen Mitarbeitermanipulation und -motivation?
Absolut. Wenn ich als Führungskraft immer wieder betone, wie wichtig gute Leistung ist, aber den Mitarbeiter bei Entscheidungen außen vorlasse, oder ihm einmal im Jahr bei einem obligatorischen Entwicklungsgespräch ein halbherziges Feedback gebe, dann hat das manipulativen Charakter. Aber auch, wenn ich von meinen Mitarbeitern verlange, dass sie ihre Persönlichkeit an der Eingangstür abgeben, hat das kaum etwas mit Motivation zu tun – und wird auch nicht durch ein schales „gut gemacht“ ausgeglichen.
Reden wir also über Motivationstechniken: Welche sind heutzutage am häufigsten verbreitet und sinnvoll?
Zunächst einmal muss eine Führungskraft verstehen, dass ein Mitarbeiter zeigen möchte, was er kann, solange er auch etwas zurückbekommt. Und dafür ist es unumgänglich, dass auch die Führungskraft motiviert ist, sich mit dem Mitarbeiter auseinanderzusetzen. Das beginnt bei simplen Dingen wie einem Lächeln auf dem Flur und reicht bis zur Offenen-Tür-Politik als Ansprechpartner bei Problemen.
Außerdem muss eine Führungskraft lernen, das Unternehmensziel, den Businessplan – also die graue Theorie – in für alle greifbare Ziele zu verwandeln. Das funktioniert, indem unternehmerische Entscheidungen transparent kommuniziert werden, indem Ziele realistisch definiert und beim Erreichen entsprechend gewürdigt werden.
Inwiefern? Ist Geld ein guter Motivator?
Nicht unbedingt. Boni sind schön und gut, doch Studien und Umfragen zeigen immer wieder, dass sich Mitarbeiter vor allem Unterstützung bei ihrer persönlichen Entwicklung wünschen. Und da wiegen regelmäßige Feedbacks, Mitbestimmungsrechte und alltägliche Entfaltungsmöglichkeiten viel schwerer als Geld oder so manches Weiterbildungsprogramm.
Was motiviert die Mitarbeiter also tatsächlich?
Und wie sieht die ideale Führungskraft aus?
Ein guter Chef ist die perfekte Mischung aus Mitspieler und Trainer. Natürlich trifft er die letztendlichen Entscheidungen und gibt das Ziel vor. Auf dem Weg dahin ist er jedoch immer mitten im Geschehen und involviert sich sowie die Mitarbeiter bei jedem Schritt. Außerdem entwickelt er ein Händchen dafür, die Persönlichkeit des Mitarbeiters ins Team einzubinden.
Welche Bücher oder andere Informationsressourcen zu diesem Thema würden Sie unseren Lesern empfehlen?
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